Alles Was Du Über Frettchen Wissen Soltest

 

GESUNDHEIT

 

 

Allgemeines

Vorsicht bei Hitze!

Frettchen erleiden bei Temperaturen ab 30°C einen Hitzschlag. Direkte Sonne ist also unbedingt zu meiden. Die im Winter draußen gehaltenen Tiere benötigen ein wetterfestes, gut isoliertes Schlafhaus, mit warmen Decken.

Gefahrenquellen für Frettchen sind offene, ggf. gekippte Fenster, offene Toilettendeckel, Blumenvasen, offene Waschmaschinen (vor Gebrauch unbedingt kontrollieren, da Frettchen bevorzugt darin schlafen). Brennende Kerzen, Putzmittel, Schwämme, Herde, Ölofen, Aschenbecher etc. sollten für das Frettchen unerreichbar sein.
 

Fettschwanz

Frettchen können während des Fellwechsels zum Sommer hin einen sogenannten "Fettschwanz" bekommen. Dieser macht sich durch schwarze Stippen am Schwanz und durch Haarverlust bemerkbar. Der Fettschwanz scheint die Frettchen nicht zu stören - man sollte aber trotzdem drauf achten, ob sich das Frettchen juckt und beisst und ggfs. zum Tierarzt gehen!

 

HAUSAPOTHEKE

Jeder Tierfreund sollte für sein Haustier eine individuelle kleine "Notfallapotheke" im Haus haben. Daher haben wir für euch eine Liste mit allerlei nützlichen Dinge erstellt, die in der Frettchenhausapotheke Platz finden sollten.

Achtung, Frettchen sind im Bezug auf Krankheiten sprichwörtlich "Hart im Nehmen" — wenn das Frettchen sich tatsächlich krank verhält, ist es meistens schon sehr geschwächt. Umgekehrt bedeutet ein spielendes Frettchen nicht zwangsläufig, dass es gesund ist. Aus diesem Grund ist eine genaue Beobachtung der Frettchen unabdingbar. Dazu gehört: regelmäßiges Wiegen (mindestens 1x monatlich - bei Erkrankung und im Alter selbstverständlich öfter), die Kontrolle von Augen, Ohren, Zähnen etc.

Eine eigenmächtige Behandlung sollte man wirklich nur bei kleinen Verletzungen (z.B. Biss- und Schürfwunden, leichter Erkältung) nach Rücksprache mit dem Tierarzt vornehmen. Besteht nur der geringste Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankungen oder tritt bei "harmlosen" Erkrankungen nach 1-2 Tagen keine Besserung ein, ist es unabdingbar, das kranke Frettchen einem FRETTCHENERFAHRENEN Tierarzt vorzustellen, um eine genaue Diagnose stellen und entsprechende Medikamente verordnen zu können. Die meisten Arzneimittel dürfen laut Gesetzgeber nur von einem Tierarzt verordnet werden.

Die kleine Hausapotheke — beinhaltet Dinge, die IMMER zur Hand sein sollten:

  • Wattestäbchen
  • Waage mit 5-10 Gramm Schritten
  • Krallenschere/Nagelknipser
  • Kleenextücher
  • Zeckenzange
  • Pinzette
  • Lupe
  • Fieberthermometer
  • Vaseline fürs Thermometer und zum Einreiben bei rissigen Pfoten
  • Schere
  • Pflaster, 2-4 kleine Rollen Mullbinden, sterile Kompressen und 1 Rolle Leukosilk (Gewebeband zum fixieren der
    Mullbinden oder Kompressen)
  • Clauden Watte
  • Betaisadonna
  • Wärmflasche oder Heizkissen (Achtung, diese nur unter Aufsicht und nicht bei narkotisierten Tieren verwenden!
    Tiere können sich schnell Verbrennungen zufügen!)
  • Vitaminpaste (Calopet oder Nutrical, beide sind hochkalorisch und im Gegensaz zur handelsüblichen Multivitamin oder Malzpaste zum Päppeln geeignet)
  • Elektrolytpulver
  • 1-2 Tütchen hochkalorisches Päppelfutter
  • 1 Glas Babybrei mit Huhn (stuhlfestigend), alternativ eingefrorenes gekochtes Hühnchen und Karottenbrei, als Schonkost bei Durchfall
  • Einwegspritzen oder spezielle Fütterspritzen zum Füttern und ein Pürrierstab oder Mixer, um Passiertes herzustellen
  • 1 kleines Behältnis für Kotproben


Die große Hausapotheke — eignet sich für alle, die mehrere Frettchen haben, für Oldies, die hier und da mal kränkeln oder alle anderen, die auf Nummer sicher gehen wollen. Die große Hausapotheke beinhaltet alles aus der kleinen Hausapoheke sowie zusätzlich:

  • Bepanthen-Salbe
  • Novalgintropfen — zum Fiebersenken — Eingabe nach AA
  • Stronghold für Katzenwelpen — 1x jährlich ca. 2 Wochen vor dem Impfen
  • Dentiseptin Salbe - bei Zahnfleischentzündung - 1-2x wöchentlich dünn auftragen und einmassieren
  • Echinacea D6 Globulis 3-5 Globulis 2x tägl für 4-5 Wochen als Kur
  • Murnilpulver - im Fellwechsel 1 Messerspitze tägl. übers Futter für ca. 4 Wochen
  • Nachtkerzenöl
  • Traubenzucker
  • Oralpädon
  • Vulnoplant Salbe bei Verletzungen 1-2x täglich einmassieren
  • Bird Bene Bac-Gel zum Eingeben bei Durchfall, Stress, Futterumstellung, während und nach AB-Therapie, Inappetenz.
    0,3 Gramm 1-2 x tägl., bis einige Tage nach klinischer Besserung
  • Stethoskop, um Herz und Lunge abzuhören


Die Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und wird laufend ergänzt.

Dosierungen im Allgemeinen
Dosierungen von Medikamenten aus dem Bereich der Humanmedizin müssen für Frettchen umgerechnet werden. Entgegen weitläufig verbreiterer Meinung wäre es vom Grundsatz her falsch, "Kinderdosierungen" anzuwenden. In der Regel sind die Dosierungen bei kleinen Tieren meist höher als bei großen.

Die Empfehlung der aufgeführten Medikamente beruht ausschließlich auf Erfahrungswerten. Eine Haftung für "Schäden", die eventuell durch die (auch unsachgemäße) Anwendung der Mittel auftreten, kann nicht übernommen werden.

Auch noch wichtig
Es kann bei unseren Pelznasen schnell mal zu einem kleineren oder größerem Unfall kommen. Daher ist es wichtig, neben der Ausrüstung für die Erste Hilfe alles bereit zu haben, um schnell mit dem Frettchen zum Tierarzt aufbrechen zu können.

  • Speicher die Nummer deines Tierarztes, seiner Vertretung und auch die eines 24h Tierarztnotdienstes in dein Telefon und/oder Handy.
  • Stelle deinen Transportkennel an einen festen Platz, so dass du ihn schnell greifen kannst und nicht erst suchen musst. Am Besten ist es, wenn der Kennel bereits mit Decke bzw. Hängematte und einer Nippeltränke ausgestattet ist, so dass du nur noch kurz Wasser einfüllen müsst und dann sofort losfahren kannst. Es empfiehlt sich auch, in dem Kennel eine kleine Tube Vitaminpaste bereitliegen zu haben.
  • Halte die Papiere deiner Frettchen immer griffbereit. Dazu gehört der Impfpass, die Mappe mit den aktuellen Gewichtsangaben, der Anamnese und den Medikamente, wenn denn welche gegeben werden. Auch so sparst Du Zeit, die sehr wertvoll sein kann!

Wir hoffen dass du die Sachen nicht so schnell brauchst — aber wenn was passieren sollte, bist Du gut gerüstet. Und dank deiner Dokumentation kannst du auch in der Aufregung richtige Angaben zu deinem Tier machen. Versuche auf alle Fälle, immer ruhig zu bleiben, denn deine Hektik überträgt sich sehr schnell auf das Frettchen.

 

Päppelfutter (nur auf tierärztliche Anordnung)

Convalescence Pulver

 

Pflege

Frettchen sind an sich sehr reinliche Tiere. Zu den täglichen Aufgaben des Halters gehört mind. 2 x täglich die Reinigung der Katzentoilette. Sauberes Futter sowie frisches, klares Trinkwasser sind selbstverständlich. Wöchentlich sollten einmal Schlaf- und Kuscheltücher getauscht und der Käfig komplett gereinigt werden.

Die Pflege des Frettchen selbst bezieht sich auf regelmäßige Kontrolle des Gewichtes, die Kontrolle der Ohren und die Länge ihrer Krallen. Gebadet werden müssen Frettchen nur, wenn sie stark verschmutzt sind oder es aus medizinischen Gründen nötig ist.

Tragschlaff-Haltung
Zum Fixieren eines Frettchens eignet sich am besten die Tragschlaff-Haltung. Dabei hält man das Tier fest mit einer Hand im Nackenfell. Diese Haltung eignet sich gut zum Krallenschneiden, Ohrensäubern und zur Medikamenten-Eingabe - dazu sollte man aber am besten zu zweit sein. Keine Sorge, es tut dem Frettchen nicht weh. In der Regel fangen sie an zu gähnen.

Gewichtskontrolle
Frettchen sollten regelmäßig gewogen werden, um Gewichtsschwankungen und damit eventuell verbundene Krankheiten sofort zu bemerken. Normalerweise sollte das Gewicht mehr oder weniger konstant bleiben, wobei starke Schwankungen im Frühjahr und Herbst normal sind. Zum wiegen eignet sich am besten eine Digitalwaage. Darauf stellt man eine Plastikschüssel, auf deren Rand man Vitaminpaste schmiert. Wenn man das Frettchen dann in die Schale setzt, wird es die Paste aufschlecken und man kann das Gewicht in Ruhe ablesen.

Krallen schneiden
Die Krallen müssen regelmäßig auf ihre Länge hin kontrolliert werden, da die Frettchen bei zu langen Krallen sehr schnell irgendwo hängenbleiben können. Wenn die Tiere keine Möglichkeit haben, sich durch Spaziergänge, Freilauf etc. die Krallen selbst abzunutzen, muss der Halter diese schneiden.

Wenn man alleine ist, nimmt man sich am besten das Frettchen auf den Schoß, mit dem Bauch oben und dem Kopf zum Körper hingewand (zu zweit gehts am besten in der Tragschlaff-Haltung). Dann kommt ein großer Klecks Vitaminpaste auf den Bauch des Frettchens, und während es schleckt, kann man ganz bequem die Krallen schneiden. Dazu nimmt man vorzugsweise einen Nagelknipser. Bei den Frettchen kann man in den Krallen sehr gut die Blutgefäße sehen, diese dürfen nicht verletzt werden! Statt dessen sollte man ca. 1-2 mm Abstand zu den Gefäßen halten, dort werden die Krallen dann möglichst waagerecht abgeknipst. Man sollte sich das Krallenschneiden aber besser vom Tierarzt oder einer anderen frettchenerfahreren Person zeigen lassen!

Ohren säubern
Die Ohren müssen eigentlich nur dann gesäubert werden, wenn sie sehr dreckig sind oder Ohrmilben vorweisen. Im Normalfall putzen sich die Frettchen ihre Ohren aber gegenseitig!
Zum Säubern nimmt man am besten ein mit Spucke, Ohrenreiniger oder Babyöl angefeuchtetes Wattestäbchen, welches man behutsam senkrecht in den äußeren Gehöhrgang einführt. Dabei darf man nicht zu tief ins Ohr rein, weil man sonst den ganzen Dreck ins Innere schiebt.

Ein Anzeichen für Ohrmilbenbefall liegt vor, wenn Frettchen plötzlich aus dem Schlaf aufspringen, den Kopf schütteln und sich stark an den Ohren kratzen oder wenn das Frettchen beim Reinigen der Ohren mit den Hinterbeinen in Richtung Gehörgang kratzt und zuckt. Wenn das Frettchen von Ohrmilben befallen ist, bekommt man ein Mittel vom Tierarzt, mit welchem man über mehrere Wochen hinweg die Ohren behandeln muß. Auch das Ohrensäubern sollte man sich vorher zeigen lassen.

 

 

Geschlechtsreife


Im Frühjahr nach ihrer Geburt (also mit etwa 8 Monaten) werden Frettchen geschlechtsreif – sie kommen in die so genannte Ranz.

Aus folgenden Gründen sollten die Tiere unverzüglich bei einem fachkundigen Tierarzt kastriert werden:

Unkastrierte Fähen können bereits im ersten Lebensjahr dauerranzig werden und daran sterben! In der Regel werden die Fähen im Frühjahr und Herbst empfängnisbereit. In dieser Zeit schwillt die Vulva bis auf kirschgröße an. Die Ranzzeit beträgt in der Regel etwa 4 Wochen und endet im Normalfall wieder ganz von selbst. Ist diese Zeitspanne jedoch überschritten und das Tier immer noch ranzend, muss umgehend eine Kastration erfolgen. Geschieht dies nicht entsteht eine Hormonvergiftung, die durch einen zu hohen Östrogenspiegel das Knochenmark zerstört und unweigerlich zum Tode der Fähe führt!!! Ein verantwortungsbewusster Frettchenbesitzer kastriert seine Fähe also spätestens zu Beginn der ersten Ranz ! Dabei sollte man beachten, dass sich nur wenige Tierärzte mit Frettchen und insbesondere mit deren Kastration auskennen. Deshalb sollte man sich frühzeitig nach einem kompetenten Tierarzt umsehen.

Unkastrierte Rüden "müffeln" und markieren mit Urin ihre gesamte Umgebung. Leider ist das der häufigste Grund, weshalb besonders Rüden während der Ranzzeit abgegeben oder ausgesetzt werden. Mit einer rechtzeitigen Kastration können der „Mief“ und das Markieren jedoch unterbunden werden, so dass nur noch der natürliche Eigengeruch des Tieres bleibt. Neben dem Geruch spielen natürlich auch noch die Hormone des Rüden verrückt, was dazu führt, daß er agressiv und unverträglich mit Artgenossen scheint. Dieses Verhalten lässt mit abklingendem Hormoinspiegel nach erfolgter Kastration wieder nach.
Rüden sind auch nach der Kastration noch ca. 6 Wochen zeugungsfähig und müssen während dieser Zeit von unkastrierten Fähen strikt getrennt gehalten werden!


Der Unterschied zwischen einer Kastration und einer Sterilisation ist wie folgt: Kastrieren Fähe = Entfernen der Eierstöcke + manchmal auch einen Teil der Gebärmutter Kastrieren Rüde = Entfernen der Hoden Sterilisieren Fähe = nur Durchtrennen der Eierstöcke Sterilisieren Rüde = nur Durchtrennen der Samenleiter

Fähen gehören zwingend KASTRIERT, da bei einer Sterilisation die Hormonproduktion unvermindert fortgesetzt wird und die Tiere nach wie vor (dauer)ranzig werden und daran versterben können.

 

Kastration


Was ist eine Kastration?

Als Kastration bezeichnet man beim Rüden (Männchen) die Durchtrennung der Samenleiter und das Entfernen der Hoden. Bei den Fähen (Weibchen) wird der Bauchraum aufgeschnitten und sowohl die Eileiter, Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt.

Was ist eine Sterilisation?

Bei einer Sterilisation werden beim Rüden nur die Samenleiter durchtrennt und bei der Fähe werden nur die Eierstöcke entfernt.

Eine Sterilisation bei einer Fähe ist jedoch lebensgefährlich, da bei einer Sterilisation trotzdem die Gefahr der Dauerranz besteht, an der die Fähe sterben kann. Daher MUSS eine Kastration durchgeführt werden.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Kastration?

Sowohl beim Rüden als auch bei der Fähe bemerkt man, wenn sie in die Ranz kommen. Der Rüde beginnt zu stinken, markiert alles mit Urin und seine Hoden schwillen an. Verhaltenstechnisch wird er zudem sehr aggressiv gegenüber seinen Partnerfrettchen und beginnt zu schleppen und sie begatten zu wollen. Dann ist der Moment der Kastration beim Rüden gekommen.

Bei der Fähe schwillt die Vulva an und auch sie beginnt zu stinken und zu schleppen. Bei ihr ist der richtige Zeitpunkt sehr wichtig, da sie sonst in eine Dauerranz verfallen kann und an dieser sterben könnte.


Was ist vor der Kastration zu beachten?

Finde den richtigen Tierarzt, der sich mit Frettchenkastrationen auskennt. Gerade bei den Fähen ist dies sehr wichtig, da einige Tierärzte nicht während der Ranz kastrieren. Dein Frettchen sollte ca. 4 Stunden vor der OP nicht mehr fressen. Das bedeutet, dass du ihm sein Futter wegnehmen musst. Die meisten Tierärzte, die sich nicht so gut mit Frettchen auskennen, geben dir vor, dass die Frettchen ca. 10-12 Std. vor der OP nicht mehr fressen dürfen. Dies ist jedoch falsch, da Frettchen einen sehr kurzen Verdauungstrakt haben und nach 3-4 Stunden bereits wieder nüchtern sind.

Was passiert während der Kastration?

Zuerst wird das Frettchen in Narkose gelegt. Die meisten Tierärzte machen eine Vollnarkose mit einer Spritze und Narkosemittel. Es gibt jedoch schon einige Tierärzte, die mit Narkosegas arbeiten, welches für den Organismus des Frettchens weniger Stress bedeutet und sanfter ist.

Wenn das Frettchen dann in Narkose ist wird beim Rüden der Hodensack aufgeschnitten, die Samenleiter durchtrennt und der Hoden entfernt. Das gleiche passiert beim anderen Hoden. Anschließend wird der leere Hodensack entweder geklebt oder genäht. Die meisten Tierärzte kleben jedoch.

Bei der Fähe wird der Bauchraum aufgeschnitten, dann werden die Eierstöcke von den Eileitern getrennt und die Geschlechtsorgane komplett aus dem Körper entfernt. (Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke). Anschließend wird die Fähe wieder zugenäht. Die inneren Schichten werden mit sich selbst auflösbaren Fäden genäht und die äußerste Naht wird mit normalen Fäden vernäht. Anschließend bekommen sie auf die Narbe noch Silberspray zur Desinfektion.

Was muss ich nach der Kastration beachten?

Dein Frettchen ist nach der Kastration in den meisten Fällen erstmal total schlapp und schläft seinen "Rausch" aus. Es ist noch wackelig auf den Beinen und sollte unbedingt warm gehalten werden. Hierzu eignen sich besonders Decken, Rettungsdecken (Apotheke) und eventuell Wärmflaschen für Kinder (hier bitte aber sehr vorsichtig sein, dass sich die Frettchen nicht verbrennen oder unwohl fühlen).

Es darf nach der OP auch gleich wieder essen und trinken, wenn es wieder wach sind. Bitte vorsichtig füttern, da es sich schnell verschlucken kann, wenn es noch nicht ganz wach sind. Wenn es wieder auf den Beinen ist, solltest du aufpassen, dass es sich nicht die Naht aufreißen kann oder dass die anderen Frettchen an den Nähten knabbern oder ähnliches.

Die ersten Tage nach der Kastration sind die schwierigsten. Die meisten Frettchen gehen allerdings nicht an die Wunde und somit auch nicht an die Naht. Die anderen Frettchen sollten jetzt nicht von dem frisch kastrierten Tier ferngehalten werden. Lass sie ruhig an dem Patienten schnuppern. Somit merken sie, dass soweit alles ok ist. Sie sind in den meisten Fällen dann total lieb und vorsichtig im Umgang mit dem Patienten.

Die erste Nacht sollte man vielleicht bei seinem Frettchen die Nacht verbringen und wenn es normalerweise im Käfig schläft, sollte man es in ein anderes Zimmer mitnehmen, in dem man das Tier im Auge hat und wo es sich nicht verletzen kann.

Am nächsten Tag sieht es schon wieder viel besser aus und es kann wieder mit seinen Frettchenpartnern zusammengelassen werden. Nach ca. 10 Tagen können die Fäden gezogen werden. Ein Rüde ist nach der Kastration noch ca. 6 Wochen zeugungsfähig. Daher solltet ihr den Rüden und eine womöglich ranzige Fähe nicht zusammenlassen, bevor sie nicht auch kastriert wurde.

Schutzimpfungen

Die Impfung ist eine vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten und wird auch Schutzimpfung, Vakzination, oder Immunisierung genannt. Bis heute sind bestimmte Virusinfektionen leider unheilbar, weil es keine wirksamen Medikamente gibt. Bei einer Virusinfektion kann der Tierarzt deshalb nur versuchen, den Krankheitsverlauf zu mildern und so das Schlimmste zu verhindern. Die Schutzimpfung ist die einzig wirksame Vorbeugung gegen Virusinfektionen!

Durch die Impfung wird das Frettchen immun. Es baut einen spezifischen Schutz gegen die Krankheitserreger auf, gegen die es geimpft wird. Daher sind für jede Krankheit spezielle Impfstoffe notwendig, welche in den Körper eingebracht werden, um einen Impfschutz zu erreichen.

Die neusten Europabestimmungen verpflichten jetzt auch die Halter von Frettchen, ihre Tiere impfen zu lassen — vor allem, wenn diese am Reiseverkehr teilnehmen. Auch der besorgte Tierhalter, der an der Gesunderhaltung seiner Lieblinge interessiert ist, wird für einen Impfschutz sorgen wollen. Im Besonderen ist die Staupe und Tollwut für Frettchenhalter ein wichtiges Thema. Da das Thema Impfung bei Frettchen sehr kontrovers diskutiert wird und auch sehr viele Unwahrheiten kursieren, möchten wir hier die notwendigen Impfungen etwas ausführlicher vorstellen.

Informationen vom Impfstoffhersteller IDT

 

Staupe-Impfung


Staupe ist die wohl bekannteste Infektionskrankheit der Haustiere und ist sehr gefürchtet. Das Staupevirus gehört zur Gruppe der Paramyxoviren und kommt weltweit vor. Staupeinfektionen befallen Hunde, Frettchen, Marder, Skunks, Robben, Wölfe und Füchse.

Die Staupeviren werden von infizierten Tieren mit allen Körperflüssigkeiten ausgeschieden. Das Frettchen kann sich aber nicht nur durch den Kontakt mit infizierten Tieren anstecken — eine indirekte Erregerübertragung durch Hände, Kleidung, Schuhe, Futternäpfe usw. ist ebenfalls möglich.

Der Krankheitsverlauf kann von Tier zu Tier sehr unterschiedlich sein und führt im besten Fall zu bleibenden Schäden an den Zähnen (Staupegebiss) oder an den Fußballen, leider endet sie jedoch meist tödlich.

Einziger Schutz vor Staupe bietet eine konsequente Impfung, um die Immunität aufzubauen und aufrecht zu erhalten.

Steckt sich das Frettchen an, treten nach ca. 1 Woche erste Symptome auf. Das Frettchen ist schlapp, frisst wenig und hat Fieber. Es kommt zu wässrigem Nasen- und Augenausfluss, der mit zunehmendem Verlauf dann zäher bis eitrig werden kann. Die Infektion der Augen führt zu Binde- und Hornhautentzündung, was zur Erblindung führen kann. Des weiteren haben die erkrankten Frettchen Durchfall und Erbrechen, sowie Atembeschwerden, Husten bzw. Lungenentzündung.

Diese Symptome müssen nicht zwangsläufig alle und auch nicht in gleicher Reihenfolge auftreten. Bisweilen kann auch zwischen den einzelnen Symptomen eine Phase sein, in der das Tier sich scheinbar erholt, dann jedoch wieder typische Krankheitssymptome bekommt, die bis hin zum Kreislaufzusammenbruch und somit zum Tod führen.

Staupe kann frühestens ab dem 5. Tag nach der Infektion eindeutig diagnostiziert werden. Die virale DNA kann mittels PCR im Blut, Rückenmark, Harn oder einem Bindehautabstrich nachgewiesen werden. Der Nachweis der Viren im Kot mittels Elektronenmikroskop ist nicht eindeutig, da eine Abgrenzung zu harmlosen enteralen Paramyxoviren nicht möglich ist.

Man unterscheidet 3 Staupeformen:
Darmstaupe: Durchfall wässrig, blutig, Erbrechen
Lungenstaupe: Atemprobleme, Lungenentzündungssymptome mit Nasen- und Augenausfluss
Nervöse Staupe: Nerven- und Gehirnschädigung

Die Prognose muss äußerst vorsichtig gestellt werden. Sie ist von der Form und der Schwere der Erkrankung abhängig. Todesfälle sind sehr häufig und Frettchen, die eine Staupeinfektion überleben, behalten oft lebenslange Schäden zurück. Die nervöse Staupe gilt als gefährlichster Verlauf der Staupe. Das Frettchen bekommt irreversible Schädigungen des Gehirns. Dies führt zu nervösen Ticks, Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Krampfanfällen. Dieses schwere Stadium der Staupe endet immer tödlich. Eine Euthanasie ist in solchen Fällen aus tierschutzrechtlichen Gründen indiziert.

Frettchen sollten 1x jährlich gegen Staupe geimpft werden. Da der bislang verwendete 5-fach-Hundeimpfstoff in Deutschland für Frettchen nicht mehr zugelassen ist, bieten die Tierärzte einen speziellen Staupe-Impfstoff für Frettchen (Febrivac Dist) an. Welpen vor der 10. Lebenswoche und mit nachweisbaren maternalen Antikörpern sollten 2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen erhalten. Welpen nach der 10. Lebenswoche erhalten eine Impfung.

Informationen vom Impfstoffhersteller IDT

Tollwut-Impfung

Tollwut ist eine der ältesten Virusinfektionen - der Rabies-Virus ruft eine meist tödlich verlaufende Gehirnentzündung hervor.

Das Virus überträgt sich durch den Speichel eines erkrankten Tieres, z.B. durch einen Biss, aber auch über kleinste Verletzungen der Haut und Schleimhaut kann das Virus mittels Schmierinfektion übertragen werden. Dann verbreitet sich das Virus über die Nervenfasern bis in das Rückenmark und gelangt von dort aus ins Gehirn.

Im Gehirn ruft das Tollwutvirus eine Entzündung hervor, die dazu führt, dass das Frettchen die tollwuttypischen Symptome zeigt. Hierzu gehören: Lähmungen und Krämpfe; aufgeregtes/ängstliches Verhalten, abnormes Verhalten, Rachenlähmung mit der Unfähigkeit, Geräusche von sich zu geben und nicht mehr trinken können. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Tier nicht einmal mehr seinen Speichel hinunterschlucken.

Die Erkrankung kann auch in der "stummen" Form verlaufen, bei der ein Teil der genannten Symptome fehlt. Fast immer tritt 2 bis 10 Tage nach den ersten Symptomen der Tod ein.

Die Impfung gegen Tollwut und der Nachweis im neuen EU-Heimtierausweis ist gesetzlich in praktisch allen europäischen Staaten für die Einreise erforderlich. Sie muss jährlich aufgefrischt werden und die letzte Impfung muss für die meisten Staaten mindestens 30 Tage zurückliegen. Für Großbritannien und Norwegen ist zudem eine Bestimmung des Antikörper-Titers notwendig.
Siehe auch:
Tollwut-Einreisebestimmungen für Hunde und Katzen

Die Tollwutimpfung geschieht beim Frettchen mit dem gleichen Impfstoff, der auch für Hunde und Katzen verwendet wird. Es gibt inzwischen Tollwutimpfstoffe, bei denen eine 3-jährliche Impfung ausreicht, sofern man keine Einreise in andere europäische Staaten vornimmt. Ansonsten ist eine jährliche Wiederholungsimpfung Pflicht.

Entgegen landläufiger Ansicht besteht keine Impfpflicht gegen Tollwut. Jedoch dürfen verdächtige, nicht geimpfte Tiere nicht behandelt, sondern müssen getötet werden. Bei Frettchen, die am Grenzverkehr teilnehmen, ist die Impfung (plus Mikrochip) Pflicht.

Zahngesundheit


Kranke Zähne tun nicht nur weh, sie können auch zu weiteren Erkrankungen führen. Daher ist für Frettchen der Zahnarzt genauso wichtig wie für Menschen. Leider zeigen Frettchen lange keine Schmerzen, obwohl sie schon längst welche haben. D.h., das Frettchen frisst trotz Schmerzen nach wie vor, so dass der Halter anhand des Fressverhalten meist noch gar keine Veränderungen feststellt, das Tier jedoch längst unter Schmerzen leidet.

Um dem Frettchen Zahnschmerzen zu ersparen ist es wichtig, die Zähne regelmäßig selbst zu kontrollieren. Die Zähne sollen weiß sein, die Spitzen nicht abgebrochen, das Zahnfleisch hellrosa und fest, es sollte den Zahn gleichmäßig umschließen. Sieht man bei der eigenen Kontrolle der Zähne Verfärbungen, Zahnstein oder Entzündungen des Zahnfleisches, sollten man einen Tierarzt aufsuchen, damit dieser feststellen kann, ob eine Zahnbehandlung nötig ist.


Zahnstein
Eine dunkle Verfärbung ist Zahnstein. Dieser führt zu Zahnfleischentzündung bis hin zum Verlust der Zähne. Zudem kann eine Entzündung im Kiefer verschleppt werden und sich im ganzen Körper des Tieres ausbreiten.

Die Veranlagung zu Zahnsteinbildung ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Eine gesunde Ernährung kann zwar hilfreich sein, verhindert aber Zahnstein leider nicht. Eine sorgfältige Zahnsteinentfernung kann beim Frettchen nur in Narkose erfolgen. Leichten Zahnstein kann man vielleicht noch in den Griff bekommen, so dass eine Behandlung in Narkose (noch) nicht nötig ist.

Ein weiteres Fortschreiten bei beginnendem Zahnstein kann evtl. durch eine artgerechte Ernährung verhindert werden. Dazu eignen sich spezielle Trockenfuttersorten in großen Stücken, Frischfleisch und natürlich ganze Beutetiere. Mehr dazu auf der
Ernährungs-Seite.

Abgebrochene Zähne
Abgebrochene Fangzähne – meist bei Käfigbeißern - kommen bei Frettchen des öfteren vor und führen zu starken Schmerzen, wenn der Nerv freiliegt. Bitte stellt ein Frettchen mit einem abgebrochenen Zahn immer einem Tierarzt vor. Nur er kann entscheiden, ob der Zahn so belassen werden kann oder ob eine medizinische Versorgung notwendig ist, um dem Tier Komplikationen wie Entzündungen, Schmerzen etc. zu ersparen.

Verfärbungen
Grundsätzlich ist das Zahnweiß, wie beim Menschen auch, von Frettchen zu Frettchen unterschiedlich - die einen haben blütenweise Zähne, andere einen leichten Grauschleier. Wenn jedoch nur ein Zahn gelb, manchmal auch braun/durchsichtig verfärbt ist, spricht dies für einen Zahnschaden. Ist dieser Zahn nicht mehr am Leben, hat er einen Wurzelschaden. Dies kann zu Entzündung führen und ist mit starken Schmerzen verbunden. Bei Welpen, die Antibiose bekommen, verfärben sich manchmal auch die Zähne gelb-durchsichtig, dann aber nicht nur einer. Daher ab zum Tierarzt und das Ganze angucken lassen.

Ernährung und Zahngesundheit
"Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen Sünden wider die Natur. Wenn sich diese gehäuft haben, brechen sie unversehens hervor", das sagte schon Hippokrates.

Dass die Ernährung einen erheblichen Einfluss auf die Zahngesundheit hat, ist im Allgemeinen bekannt. Dennoch verzichten viele Hersteller von Tierfuttermitteln nicht zwangsläufig auf zahnschädigende Inhaltstoffe. Umso wichtiger ist es, dass ein Frettchenhalter weiss, was schädlich für die Zähne ist und wie man diese Sachen vermeidet.

Hier verstecken sich solche Zahnkiller:

  • Nassfutter/Leckerlies die den Zusatz Zucker oder Karamel enthalten – Inhaltsdeklaration lesen
  • wer ausschließlich Nassfutter füttert, riskiert Zahnstein
  • Vitamin- und Maltpasten
  • selbstverständlich keine Schokolade und zuckerhaltigen Nahrungsmittel verfüttern


Strahlend gesunde Zähne mit:

  • Trockenfutter in großen Stückchen, z.B. Dodson & Horrel Frettchenfutter
  • ganze Beutetiere: Küken, Wachteln, Tauben und diverse Kleinnager
  • große Fleischstücke
  • Puten und Hühnerhälse
  • getrocknete Sehnen, Straußenluftröhren, Pansen etc.


Spezielle Leckerlies:

  • Bayopet
  • Greenies

 

 

 

 

 

 

 

 

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